Ich bin jetzt ein Msc BA OBM. – 4 Dinge, die mir in den letzten dreieinhalb Jahren dadurch klar wurden.

Msc. BA OBM. Das klingt, als würde ich demnächst Patienten am offenen Herzen operieren. Zum Glück nicht. Dafür habe ich viel zu zittrige Hände. Ich übersetze mal kurz: Master of Science in Business Administration mit Schwerpunkt Online Business & Marketing. Ganz schön krass. Aber für eine Herzoperation reicht es nicht. Will ich auch nicht. Wie gesagt: zittrige Hände.

In den letzten dreieinhalb Jahren habe ich versucht, meinen BSc (Bachelor of Science) mit einem Master zu übertreffen. Ja, ich gebe es zu. Andere machen ihren Master in 1,5 Jahren (#zensurfeier). Ich habe insgesamt 3,5 Jahre gebraucht.

In diesen 3,5 Jahren auf meinem langen Weg zum Master habe ich einige Lektionen gelernt und Erfahrungen gemacht. Vier davon möchte ich mit euch teilen.

1 – Studium abbrechen = versagen? 😰

Der Master an der HSLU dauert zwei Jahre. Ich habe dreieinhalb Jahre gebraucht. Warum? Ich habe das Studium an der ZHAW abgebrochen und die Masterarbeit an der HSLU in einem zusätzlichen Semester geschrieben.

War das schlimm? Überhaupt nicht. Der Entscheid, das Studium an der ZHAW abzubrechen, war perfekt. Ich habe in diesem Semester eine Gruppenarbeit mit der Note 2.5 beendet. Bis dahin dachte ich, Noten unter 3 gäbe es nur in Märchen und Geschichten. Als ich die Arbeit zurückbekam, war mir klar, dass ich in diesem Master keine Zukunft habe… Zumal ich parallel die Inhaltsstoff GmbH gründete…

Also beschloss ich, das Studium abzubrechen. Und nein. Das wird jetzt keine Unternehmergeschichte à la: Studium abgebrochen und dann selbstständig gemacht.

Es war alles andere. Ich war seit jeher ein guter Schüler & Student mit einem pauschalen 5er Schnitt. Aber auch nicht besser. Aber der Studienabbruch hat schon an meinem Selbstvertrauen genagt.

Im Nachhinein hat es niemanden interessiert. Ich hatte weder negative Reaktionen auf den Abbruch noch Schwierigkeiten, mich an einer anderen Hochschule einzuschreiben. Und jetzt ist es einfach ein gutes Kapitel für diesen Blog. 😉

Auf den Punkt gebracht: Es war überhaupt nicht Schlimm, dass ich dieses Studium an den Nagel hing. Es passte einfach nicht.

Mein Learning daraus: Versagen soll erlaubt sein und manchmal passt es halt auch einfach nicht.

2 – Doch, was nützt mir dieser Fötzel? 🤔

Meine Mitstudenten waren gegen Ende des Studiums alle eifrig auf Stellensuche. Als Selbstständiger erübrigt sich für mich dieses Thema. Bin ich eigentlich noch froh. Aber weshalb habe ich nun diesen Master-Fötzel? Als Absicherung? Als Kompetenznachweis? Ja. Beides. Obwohl ich ein grosser Verfechter von „Mehr Praxis, weniger Fötzel“ (Joel Koch, 8.4.24) bin, tut es mir gut, das Diplom in der Tasche zu haben. Ich merke selbst, dass eine ständige Neugier und ein kontinuierliches Lernen für das ganze Leben wichtig sind. Auch wenn ich das Diplom im Moment nur als Versicherung/Kompetenznachweis besitze, weiss ich, dass ich wichtige Erfahrungen gemacht und Neues gelernt habe.

Das Learning: Man sollte sein Leben lang „Learnings“ haben. Auch wenn der Master vorbei ist, muss ich mich weiterbilden, neugierig und offen bleiben.

3 – Gruppenarbeiten oder Büffeln im stillen Kämmerlein? 🤓

Im Bachelor mochte ich die Aufteilung mit den Semesterprüfungen.Das war ziemlich kalkulierbar. Ein halbes Jahr Vorlesungen, vier Wochen Lernphase, Prüfungen und dann vier Wochen vorlesungsfrei. An der HSLU lernte ich den ständigen Lerndruck kennen. Gruppenarbeiten waren an der Tagesordnung.Wir hatten kaum Semesterprüfungen, dafür umso mehr Gruppenarbeiten.

In dieser Hinsicht habe ich in den Jahren an der HSLU wichtige Erfahrungen gemacht. Am Anfang dachte ich: „Oje… Diese Absprachen und Koordinationen…Wenn ich die Arbeit alleine schreiben könnte, wäre ich schon längst fertig“. Nach dem ersten Semester haben wir aber schnell gemerkt, dass unser Team super funktioniert. Wir hatten für jede wichtige Aufgabe jemanden, der seine Stärken ausspielen konnte. Sei es bei der Planung der Arbeit, bei der Konzeption oder beim Schreiben. Jeder hatte seine Stärken, die wir sehr gut schärfen konnten.

So gewannen wir sogar beim Junior Agency Award die Vorentscheidung an der Hochschule Luzern und den Award im Six Convention Centre. Eine tolle Erfahrung, die unvergesslich bleiben wird. Danke an die tolle Gruppe, von der ich in den letzten zwei Jahren ein Teil sein durfte. Im Einzelnen: Angi, Eszter, Luis, Manu & Nicky.

Auch hier wieder das Learning: Ein Team erfordert Koordination und Planung. Wenn man jedoch die Stärken des Einzelnen kennt und einsetzen kann, ist Grosses möglich.

4 – Studium = Erfolg? 🤩

Werde ich mit meinem Studium erfolgreich sein? Ich glaube nicht. Alle, die studieren, nur um studiert zu haben und eigentlich gar keine Lust auf das Fach haben, werden wahrscheinlich nicht erfolgreich sein.

Ich glaube, dass man in seinem Bereich erfolgreich sein kann, wenn man Freude an der Arbeit hat. Freude löst Lernbereitschaft aus, und Lernbereitschaft führt dazu, dass man sich ständig verbessert. Eine Kausalkette, die nicht ganz so wissenschaftlich ist. Aber egal. Dieser Blog muss nicht wissenschaftlich sein (Koch et al., 2024).

Studium ≠ Erfolg

Freude = Lernbereitschaft = ständige Verbesserung = Erfolg.

Wie geht es weiter? Mal sehen. Erst einmal freue ich mich über die lernfreie Zeit und dass ich mich jetzt voll auf INHALTSSTOFF konzentrieren kann. Aber ich liebäugele auch schon mit der nächsten Ausbildung. Was das sein wird, werden wir sehen. Genug geschrieben für heute. En gueti Ziit und allen, die studieren: Viel Erfolg und stets ans Eulenskript halten. 🦉

Peace out. Joel.

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